“Wir waren fortschrittlich und das hat uns sehr geholfen.”
Ein Interview mit Dries van Wijk, Geschäftsführer bei Nimatech.
Weniger Lärm und Kraftstoffeinsparungen sind das Ergebnis der Elektrifizierung der Vakuumsysteme von Nimatech. Nimatech liefert Einbaumaschinen und ist selbst ein Hersteller von Vakuumsystemen. Die gemeinsam mit Intercel entwickelten Vakuumsysteme wurden vom Diesel- auf den Elektroantrieb umgestellt. Die Systeme werden auf Baustellen eingesetzt, um z.B. Stahlplatten, Eisenrahmen und Steine zu bewegen. Dieser Innovationsprozess hat bei zufriedenen Kunden und begeisterten Nutzern großen Anklang gefunden. Dries van Wijk, Geschäftsführer von Nimatech, erzählt uns, wie es zu dieser Innovation kam.
Was genau entwickeln und liefern Sie?
“Wir liefern Maschinen für Pflasterer und Landschaftsgärtner, um die schwere Arbeit zu erleichtern und zu verbessern. Wir bauen unsere eigenen maßgeschneiderten Vakuumsysteme und importieren ein Standardsortiment an Pflastermaschinen. Die Vakuumsysteme werden z.B. zum Bewegen und Transportieren von Stelzenplatten, Eisenrahmen und Pflastersteinen eingesetzt. Wenn ein Kunde eine Anfrage stellt, schauen wir uns genau an, welche Anforderungen er hat, welches Problem gelöst werden muss und wie wir das bestmögliche Vakuumsystem für ihn entwickeln können. Der Antrieb der Maschine ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Es gibt verschiedene Antriebstechnologien: Diesel, Benzin, Hydraulik und neuerdings auch einen batteriegestützten Elektroantrieb. Die benötigte Spannung, das zu hebende Gewicht und die Größe der Objekte sind der Ausgangspunkt, um das effizienteste und produktivste Vakuumsystem zu liefern. Das Endergebnis sollte ein geräuscharmes und produktives System sein, das dem Arbeitsschutzgesetz entspricht, Einsparungen erzielt und nachhaltig ist. Die Elektrifizierung erfüllt alle diese Bedingungen.”
Welche Entwicklungen siehst du auf dem aktuellen Markt?
“Wir stellen fest, dass Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit sehr wichtig sind. Unter Kreislaufwirtschaft verstehen wir zum Beispiel, dass unsere Pflastermaschinen in der Lage sein sollten, vorhandene Pflastersteine zu neuen Pflastern zu verarbeiten. Das Gleiche gilt für die Maschinen, die wir entwickeln: Wie können wir alte Teile in unseren neuen Maschinen wiederverwenden oder ihnen eine andere Anwendung geben? Die Elektrifizierung ist eine Notwendigkeit für unsere Kunden und damit auch für uns. In der gesamten Kette gibt es eine ausdrückliche Nachfrage nach Nachhaltigkeit. Sie ergibt sich aus den Anforderungen in Ausschreibungen, aber auch aus dem Auftrag unserer Kunden selbst.”
Was war die Herausforderung, der ihr euch gemeinsam gestellt habt?
“Jahrelang hatten wir eine Reihe von Vakuummaschinen, um alles aufzusaugen, was luftdicht ist. Diese wurden immer mit Hydraulik- oder Dieseltechnologie angetrieben. 2017 haben wir uns mit Intercel zusammengetan, um zu erforschen, wie es mit dem batteriegestützten Elektroantrieb weitergehen könnte. Wir als Spezialisten für Vakuumtechnik und Intercel mit seiner Expertise in Sachen Elektrifizierung und Batterien. Die größte Herausforderung war die Batteriekapazität. Die Maschine musste so produktiv und zuverlässig sein wie der Diesel vor Ort. Unsere Zusammenarbeit hat sich sofort ausgezahlt und war ein großer Erfolg, sowohl was die Produktivität als auch die Zuverlässigkeit angeht.
Das hat sich als kluger Schachzug erwiesen, denn die Nachfrage war groß und die Reaktion unserer ersten Kunden sehr positiv. Vor allem die Tatsache, dass die Maschinen so unglaublich leise sind, hat uns sehr gefallen. Kein Lärm mehr, was die Arbeit auf der Baustelle für die Nutzer viel angenehmer macht. Und es ist nicht mehr nötig, den Dieseltank zwischen den Einsätzen nachzufüllen. Du musst es nur einmal am Tag einstecken und kannst dann den ganzen Tag arbeiten.”
Die größte Herausforderung war die Batteriekapazität. Die Maschine musste so produktiv und zuverlässig sein wie der Diesel vor Ort. Unsere Zusammenarbeit hat sich sofort ausgezahlt und war ein großer Erfolg, sowohl was die Produktivität als auch die Zuverlässigkeit angeht.”
Dries van Wijk, Nimatech
Wie war die Zusammenarbeit?
“Das erste Treffen war sehr angenehm und wir sind sofort gemeinsam in die Tiefe gegangen. Eigentlich waren wir vom ersten Moment an gute Partner. Probleme, auf die wir stießen, konnten wir dank des gemeinsamen Fachwissens und unserer flexiblen Einstellung gut gemeinsam angehen. Sogar im finanziellen Bereich konnten wir gut tauschen und uns schneller als erwartet einigen. Wir haben jetzt eine informellere Beziehung und halten uns regelmäßig gegenseitig auf dem Laufenden. So bleiben wir über die Entwicklungen auf dem Markt auf dem Laufenden und können schnell handeln. Die Kunden von Nimatech stehen immer an erster Stelle. Wir sind noch nie auf Probleme gestoßen, die wir nicht gemeinsam gelöst haben.”
Was bringt Nimatechs Elektrifizierung von Systemen?
“Wir waren lange Zeit die ersten, die dieses elektrifizierte Vakuumsystem eingesetzt haben. Das hat uns eine Menge PR und Markenbekanntheit beschert. Die elektrischen Maschinen sind eine wunderbare Ergänzung für unser gesamtes Sortiment. Die Welt muss von fossil betriebenen Maschinen wegkommen und wir haben einen wichtigen Schritt dazu gemacht. Wir haben wirklich vorausschauend gehandelt, und das hat sich ausgezahlt, denn 50 % unseres Umsatzes besteht aus elektrisch betriebenen Saugsystemen. Und das in nur fünf Jahren!”
Wie siehst du die gemeinsame Zukunft mit Intercel?
“Gemeinsam werden wir uns die Erweiterung unseres Vakuumsortiments genau ansehen. Aber auch im Bereich der Pflastermaschinen sehen wir uns breiter aufgestellt. Ich kann leider noch nichts darüber verraten, aber 2023 wird ein besonderes Jahr!”